hier eine Rezension zu Craig Silveys Jugendroman Wer hat Angst vor Jasper Jones?
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich das Cover toll finde. Das dunkle Cover erzeugt gleich eine spannende Atmosphäre und die farblichen Akzente machen den Eyecatcher aus. Das Lesebändchen finde ich super toll. Ich freue mich immer wieder, wenn Bücher eines haben.
Der Titel des Buches ist ein wenig irreführend. Man könnte vermuten, dass sich das Buch hauptsächlich um Jasper Jones dreht. Allerdings ist es aus der Sicht seines Freundes Charlie geschrieben.
Eines Nachts klopft Jasper Jones an Charlies Fenster und führt ihn zu seinem Geheimversteck, wo sie die tote Laura Wishart an einem Baum hängen sehen. Sie versenken die Leiche im See, damit niemand Jasper den Mord anhängt. Denn er ist das Paradebeispiel eines schlechterzogenen Jungen und Außenseiters. Wer hat Laura so etwas angetan? Und wieso ausgerechnet in Jaspers Revier? Jasper und Charlie beschließen von nun an den Täter selber zu finden... Und dann hat sich Charlie auch noch unsterblich in Eliza, Lauras Schwester, verliebt. Doch nicht nur Jasper und Charlie haben ein Geheimnis zu verbergen...
Die ersten Kapitel sind ziemlich lang geraten. Teilweise wird über 50 Seiten von einem Cricketspiel erzählt, das für die eigentliche Handlung nicht relevant ist. Da Cricket hier jedoch eher unüblich ist, findet man am Ende des Buches zahlreiche Begriffe aus dem Sport für Laien erklärt. Meiner Meinung nach hat das detailreiche Erzählen über den Sport jedoch den Lesefluss gestört. Ich fand diese Passagen zu lang geraten. Schade, denn außerhalb des Cricketspielens ist dieses Jugendbuch eigentlich sehr tiefsinnig. Zwar werden typische Jungendbuchthemen wie die erste Liebe und Konflikte mit den Eltern behandelt, doch kann "Jasper Jones" auch durchaus Erwachsene noch zum Nachdenken anregen.
Zum Ende hin, wenn sich die Geschichte aufklärt, wird es dann wieder sehr spannend.
Mit anspruchsvollen Hintergrundthemen wie dem Vietnamkrieg und Rassismus handelt es sich bei "Wer hat Angst vor Jasper Jones?" durchaus um einen anspruchsvollen Jungenroman, der mir zeitweise allerdings ein wenig zu in die Länge gezogen war.
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