Marvin probt das Sterben schon einmal in der Badewanne. Seine Familie interessiert sich nicht wirklich für ihn. Im Krankenhaus kriegt er Gruselgeschichte von seinem Bettnachbarn erzählt und auch die Krankenschwestern wirken etwas hilflos. Alle Besucher sind in irgendeiner Weise lieblos und desinteressiert.
In diesem Buch stehen Dinge, die man eigentlich nicht lesen möchte. Man wird mit dem Tod konfrontiert, obwohl man sich eigentlich keine Gedanken dazu machen möchte. Es fällt mir schwer das Buch zu bewerten. Marvins Einsamkeit in dem Buch hat mich zutiefst betrübt. Man weiß glaub ich erst in solchen Extremsituationen welche Menschen zu einem stehen und welche nicht.
Teilweise wirkt alles etwas überzogen auf mich. Jedoch kann es sein, dass Marvins Krankheit dieses Überzogene verursacht. Denn ob alles realistisch dargestellt wird weiß man nicht. Alles ist schließlich aus Marvins Sicht erzählt.
Heike Vullriede hat hier mit Sicherheit kein schönes Buch geschrieben. Es ist eines zum Nachdenken. Menschen in schwierigen Situationen würde ich das Buch nicht empfehlen zu lesen. Ich denke es eignet sich eher, glücklichen Menschen klar zu machen, wie wichtig dieses Glück ist, das sie besitzen. Gesundheit kann keiner beeinflussen. Irgendwann kann es jedem so ergehen wie Marvin. Deshalb sollte man die Dinge schätzen lernen, die man hat.
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