[BILD]
Preis: 15,99€
Autor: Katie Kacvinsky
Verlag: Bastei Lübbe
Seitenzahl: 384
ISBN: 978-3414823380
Bewertung: ****
Optisch gefällt mir das Buch schon einmal sehr gut. Das Cover fällt ins
Auge. Zwar mögen manche sagen, es sei einfallslos das gleiche Cover wie
in Band 1 nur in einer anderen Farbe zu verwenden, aber ich finde es ist
gelungen. Im Regal sehen die Bücher nebeneinander bestimmt gut aus,
auch wenn ich der Meinung bin, dass dieses Camäleon-hafte nicht zu
Maddie passt.
In Band 2 der Maddie-Reihe setzt Maddie ihren Kampf gegen das System
fort, nachdem sie bei ihrem Bruder in Los Angeles eingezogen ist. Doch
leider wird Maddie gefangen genommen und kommt für 6 Monate in eine Art
Gefängnis für Jugendliche, in der man versucht, den Menschen eine Art
Gehirnwäsche zu verpassen. Keiner, der sich gegen das System aufgelehnt
hat, soll dies wieder tun. Die Arten, wie diese Meinungswäsche umgesetzt
wird, sind hart, doch Maddie bleibt – obwohl sie sehr darunter leidet,
insbesondere an Albträumen – lange dagegen standhaft. Allein der Wärter
bzw. Aufseher im Gefängnis, Gabe, scheint Maddie zu verstehen und
irgendwie auf ihrer Seite zu stehen. Daraus kann Maddie ein wenig
Hoffnung schöpfen.
Ich bin eigentlich mit keinerlei Erwartung an das Buch herangegangen.
Der erste Teil der Reihe hat mir gut gefallen, aber auch nicht so gut,
dass ich richtig davon schwärmen könnte. Im zweiten Teil wird zwar ein
gewisses Maß an Wissen vom Vorgängerband vorausgesetzt, man kann das
Buch aber auch verstehen, ohne den ersten Teil der Reihe gelesen zu
haben. Es wird wenig wieder aufgegriffen, eigentlich wird eine neue
Handlung erzählt. In „Maddie – der Widerstand geht weiter“ wird dem
Leser meiner Meinung nach viel mehr bewusst, in welcher Welt Maddie sich
eigentlich befindet. Gleich zu Beginn des Buches macht einem die
Szenerie regelrecht Angst. Maddie befindet sich in einer Cyber-Disco, wo
zwar alle ihre Freunde anwesend sind, aber trotzdem alle nur „virtuell“
miteinander verkehren.
Maddie scheint die Einzige (mit Ausnahme ihrer Widerstandsfreunde) zu
sein, der diese Welt nicht zusagt. Ganz klar geht hervor, dass
Oberflächlichkeit so gar nicht das ist, was Maddie an Menschen schätzt,
sondern es geht ihr einzig und alleine darum, wie Menschen sich
gegenüber anderen Menschen verhalten: „Ob wir attraktiv sind, hängt mehr davon ab, wie wir Menschen behandeln als von unserem Aussehen.“ (S.10).
Maddie findet es zudem furchtbar, wie digitalisiert ihre Welt ist:
„Das Leben war so computerisiert, dass wir uns kaum persönlich
begegneten. Zwischen uns befand sich nichts als eine dünne Zimmerwand,
trotzdem lebten wir in getrennten Welten, die nur im Ausnahmefall
zusammenstießen… und dann meist mit einem heftigen Knall.“ (Maddie über
ihren Bruder, S. 16).
Manchmal kam es mir schon so vor, als wäre Maddies digitale Welt eine
Art Drittes Reich, da niemand mehr seine eigene Meinung vertreten darf.
Es hat mich sehr geschockt, wie in der Jugendstrafanstalt mit den
Teenagern umgegangen wird. Ich dachte einfach, dass es so etwas in
Zukunft (hoffentlich) nicht mehr geben würde. Das macht einen als Leser
sehr nachdenklich. Ist es so einfach, eine ganze Gesellschaft zu
manipulieren?
Was die Charaktere im zweiten Band angeht, war ich froh, dass die
Beziehung zwischen Justin und Maddie noch um einiges emotionaler ist als
im ersten Band. Manchmal fand ich Justin etwas kompliziert, er ist
nicht so einfach zu durchschauen, was die Geschichte mit seiner toten
Ex-Freundin zeigt.
„Maddie – Der Widerstand geht weiter“ hat eigentlich alles, was ein
gutes Jugendbuch ausmacht. Es greift aktuelle Themen auf wie die
technisierte Welt in der Maddie lebt, ist spannend und emotional
geschrieben und regt zum Nachdenken an. Dennoch fehlt mir das gewisse
Etwas um sagen zu können, dass ich das Buch perfekt fand. Dieser Funke
ist bei „Dylan und Gray“ auf mich übergesprungen, weswegen ich glaube,
dass die Autorin es durchaus kann, bei Maddie jedoch bis jetzt noch
nicht. Trotz alledem habe ich das Buch schnell beendet und werde auch
den 3. Teil gerne lesen, weil ich wissen möchte, wie es mit Maddie
weitergeht. Dementsprechend vergebe ich 4 von 5 Sternen.